Als Professor Michael Holick vor 20 Jahren entdeckte, dass Vitamin D nicht nur im Knochen wirkt und den Tubercelbacillus umbringt, wurde man höchst aufmerksam, in den letzten fünf Jahren sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse förmlich explodiert.
Beim Thema „Vitamin D“ geht es um praktisch alle Zivilisationskrankheiten, von einer unzureichenden Versorgung ist nahezu jeder betroffen.
Von Knochengesundheit, Muskelschwäche, Herz-Kreislauf Problemen, Depression, Diabetes, Bluthochdruck, Allergien und Hautkrankheiten bis hin zum Krebs finden sich überzeugende Studien, die an der erstaunlichen Wirkung einer guten Vitamin-D- Versorgung keinen Zweifel mehr lassen.
Nur ca. 5-10 % unseres Vitamin D Vorrates stammen aus der Nahrung, die restlichen 90-95 % muss der Körper selbst herstellen, das kann er allerdings nur mit Hilfe des `Sonnenlichtes´. Unter Einfluss der UVB Strahlung entsteht in der Haut aus Cholesterin Vitamin D, welches nun zur Leber transportiert und dort in die Speicherform D3 (25-OH) umgewandelt wird. Ein Teil verbleibt in der Leber, der überwiegende Anteil wird im Fettgewebe für „schlechte Zeiten“ gespeichert, der Rest zur Niere transportiert und dort in die aktive Form, das 1,25 (OH) D2, auch Calcitriol genannt, umgewandelt. Das 1,25 D gehört, genauso wie das Cortison zu den Steroidhormonen, was schon bzgl. seiner Effekte im Stoffwechsel einiges vermuten lässt.
Hormone docken an bestimmte Bereiche (Rezeptoren) ihrer „Ziel-Zellen“ an und ermöglichen erst auf diese Weise eine einwandfreie Zellfunktion.
Solche Rezeptoren für 1,25 D sind inzwischen in 37 Geweben nachgewiesen worden: in Knochen, in den Nerven, in der Nebenschilddrüse, Dünndarmschleimhaut, auch in Muskeln, Haut, Bauchspeicheldrüse, Brustdrüse, Prostata, Plazenta und Nervenzellen, um nur einige zu nennen.
Sind die Vitamin D Speicher leer, was bei uns allen im Winterhalbjahr erwartet werden kann, wird es kritisch.
Der Vitamin D Spiegel im Blut sollte optimal nach neuesten Erkenntnissen einen Wert von 40-60ng/ml betragen, bereits bei einem Wert von 30ng beginnen erste Gesundheitsrisiken zu greifen, unter 20ng/ml werden die Risiken schon deutlicher, unter 10ng/ml werden Schäden zwingend.
Um eine sinnvolle Prophylaxe zu betreiben ist die Bestimmung der Vitamin D3 (25-OH) Konzentration erforderlich, keine gängige Kassenleistung dennoch Voraussetzung für eine qualifizierte Bedarfsermittlung. Das weitere Vorgehen richtet sich nach dem Untersuchungsergebnis.
Indikationen für eine Vitamin-D-Bestimmung können u.a. sein
• Schwangerschaft und Stillzeit
• Verhaltens - und Entwicklungsauffälligkeiten bei Säuglingen und Kleinkindern
• Infektanfälligkeiten, Allergien, Neurodermitis
• Erkrankungen des Nervensystems, Depression, Multiple Sklerose, Parkinson
• Verzögerte Wund- und Knochenbruchheilung, Osteoporose, Osteomalazie
• Wenig Sonnenlicht (alte Menschen, Nacht- und Schichtarbeiter etc. )
• Chronische entzündliche Darmerkrankungen, Resorptionsstörungen
• Störungen des Immunsystems, Rheuma, Krebserkrankungen
Quellen / Literaturempfehlungen
Worm, Dr. Nicolai - "Heilkraft D" – Systemed Verlag
Von Helden Dr. med. Raimund - „Gesund in 7 Tagen“ -
Klein Thomas - "Osteoporose" – Hygeia-Verlag
www.vitamindelta.de
Holick Michael, "Schützendes Sonnenlicht", Stuttgart, 2005